„Wir hatten ein glückliches Händchen“
„Die Arbeit in Haus und Garten wurde uns zu viel und wir suchten 2006 eine schöne Mietwohnung. Von Niedereschach kam ein Angebot für die neue Wohnanlage Eschachpark. Mein Mann wäre im Erdgeschoss eingezogen. Ich wollte lieber Türen und Fenster auflassen können. Das war ein Argument für die obere Wohnung. Für uns war wichtig, allein und selbstständig zu leben. Von hier aus können wir alle Einkäufe zu Fuß erledigen und haben einen tollen Ausblick. Einen Rollator benutze ich nur im Winter. Die Wohnungen sind alle seniorengerecht ausgestattet. Ich kann mich noch gut bücken und putze alles allein. Betreutes Wohnen heißt nicht, dass man rund um die Uhr versorgt wird. Medizinische Betreuung kann man im Notfall bekommen. Unser Hausmeister kümmert sich um die Anlage, um Müllkübel und Schneeschieben. Das Pflegeheim ist nebenan. Mein Mann wurde sehr krank und wir konnten dort eine Kurzzeitpflege nutzen. Leider starb er vor sieben Jahren und fehlt mir sehr. Wenn ich einen Rat brauche, gehe ich ins Stüble zu unserer Betreuerin. Frau Dreier ist unsere Ansprechpartnerin und für mich sehr wertvoll. Mit ihr verstehe ich mich ohne viele Worte. Wenn sie den Kaffeetreff vorbereitet, komme ich eine Stunde vorher dazu und wir schaffen gemeinsam. Mit dieser Wohnung hatten wir wirklich ein glückliches Händchen. Meine Söhne animieren mich immer, etwas zu tun. Früher habe ich im Rottenmünster 33 Jahre lang einen Besuchskreis geleitet und heute noch ein warmes Verhältnis dahin. In unserer Wohnanlage und im Pflegehaus nebenan gibt es auch viele Angebote, um aktiv zu bleiben. Seit einem halben Jahr geben ich und eine andere Frau einem Flüchtling aus Eritrea Sprachunterricht. Einmal in der Woche kommt er abends nach der Arbeit ins Stüble und wir lernen zusammen. Meine Arbeitsblätter habe ich selbst vorbereitet. Jeden Tag danke ich dem Herrgott, dass ich meinen Verstand noch habe. Das ist ein Geschenk.“