„Was noch heil ist, ist mein Geist“
„Mein Mann und ich sind im November 2016 in die AWO Am Stadtpark gezogen. Kurz darauf ist er gestorben. Wir waren das tollste Ehepaar der Welt. In diesem Jahr hätten wir eiserne Hochzeit gefeiert. An seinem Geburtstag im Oktober war mein Mann noch gesund und rüstig. Plötzlich hat er ein Schlägle bekommen. Anfangs haben uns die Kinder gepflegt, dann musste meine Tochter zurück nach Berlin. Wir beide konnten nicht mehr allein leben und haben uns für die AWO entschieden. Gewohnt haben wir in Villingen. Dort kennen uns die Leute als Clowns, Jongleure und Kabarettisten. Wir waren Hannilein und Bubu. Daraus ist unser Name Hannibu entstanden.Was wir früher alles gemacht haben! Wir haben den größten radelnden Wanderzirkus ‚Randalini‘ gegündet und sind zehn Jahre lang für zwei, drei Wochen mit Kindern und Erwachsenen am Bodensee geradelt. Im Anhänger war unser Gepäck. Wir sind von Ort zu Ort bis Bregenz gekommen, haben unsere Kunststücke gezeigt und im Hut Geld gesammelt. Das hat gereicht, um mit der Fähre nach Konstanz und weiter mit dem Zug nach Hause zu fahren. Ich war Kindergärtnerin und habe noch mit 56 Jahren Jonglieren gelernt, richtig mit Ringen, Bällen und sogar Feuerfackeln. Als ich 82 war, sind wir zum letzten Mal bei einem Kinderfest in St. Georgen aufgetreten. Das war eine tolle Zeit. Musik macht mir Spaß, deshalb habe ich mich im Heim der Trommelgruppe angeschlossen. Körperlich geht es mir nicht gut, aber mein Geist ist zum Glück noch heil.“