Vom Spinelli- bis zum Luisen-Park mit perfekter Seilbahnfahrt

Noch bis zum 8. Oktober wuseln Gärtner und Mitarbeiter aus vielen Gewerken auf den Gelände der Bundesgartenschau in Mannheim, um Besuchern Überraschendes, Interessantes und einen erlebnisreichen Urlaubstag mit viel Augenschmaus bieten zu können.
Unsere Redaktion Lebenswege hat sich einen Tag lang über das Gelände der BUGA treiben lassen und möchte mit ein paar wenigen Momentaufnahmen rechts und links unseres Spaziergangs vom Spinelli-Park zum Luisenpark noch Unentschlossenen Lust auf einen Besuch bis zum 8. Oktober 2023 machen.

Los gehts – wir starten im Spinelli-Park mit unseren Impressionen:

Im Lapidarium kurz hinter dem Eingang trifft Geschichte auf Geschichte. Darunter sind auch Jugendstilleuchten der Wasserturmanlage, bestehend aus Glas und Kupfer aus den 1900er-Jahren. Umgarnt werden die einstigen Gasleuchten von Farnen, Funktien und Anemonen.
Auch eine Kopie der Skulptur der Wölfin mit Romulus und Remus (das Wahrzeichen Roms) steht auf der BUGA.

Das Mannheim Wahrzeichen ist der Wasserturm (erbaut von 1886-189). Die den Aufgang flankierenden Sphingen sind Teil des reichen Figurenschmucks in antiken Formen und als Wächterfiguren aufzufassen. Viele Abgüsse in Originalgröße können am Lapidarium bestaunt werden.

Die Mannheimer bekommen eine grüne Frischluft-Oase, denn die BUGA 23 ist als Experimentierfeld, Blumenschau und Sommerfest konzipiert. Dazu gehört, dass ein Teil des Grünzugs Nordost realisiert wird, der rund 230 Hektar Grünflächen bis in die Innenstadt miteinander verbindet. Mehr als 62 Hektar Fläche auf dem ehemaligen Kasernengelände „Spinelli-Barracks“ wurden entsiegelt und zur Bundesgartenschau 2023 neugestaltet. Der „Blütenrausch Willkommen Süd“ präsentiert klimaresistente Pflanzen, wie Strohblumen, Strandflieder, verschiedene Salbeiarten oder Wolfsmilchgewächse. Über das gesamte Experimentierfeld verteilt stehen 2023 Zukunftsbäume. Erstmals fungiert eine Bundesgartenschau als Baumschule: Das Projekt der 2023 Zukunftsbäume für Mannheim ist ein Best Practice-Beispiel für Nachhaltigkeit: Die Idee ist so betörend wie einfach: Während der BUGA 23 werden auf Spinelli sehr viele Bäume benötigt, um an heißen Sommertagen die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Aufgrund der Frischluftzufuhr können die 2.023 Bäume nicht dauerhaft gepflanzt werden. Daher werden sie temporär, wie in einer richtigen Baumschule, in Baumquartieren auf dem Experimentierfeld gepflanzt und der Rest in riesigen Pflanzkübeln und Air Pots auf dem Gelände verteilt. Nach Ablauf der Schau werden die Bäume planmäßig als Stadtgrün im gesamten Stadtgebiet ausgesetzt.

Klima, Umwelt, Energie und Nahrungssicherung – das sind die vier Leitthemen der BUGA 23. 
Neben der Frischluftzufuhr erfüllt die entstehende Freifläche auf dem ehemaligen Militärgelände eine wichtige weitere Funktion: Auf 62 Hektar Fläche dehnt sich der sogenannte „Klimapark“ als zentraler Teil des Grünzugs Nordost aus. Neben der Verbesserung des Stadtklimas ist er zugleich Freizeit- und Erholungsraum in Innenstadtnähe – und somit im wahrsten Sinne des Wortes ein neu zu entdeckendes Naherholungsgebiet. Der Klimapark westlich der Völklinger Achse wurde als naturnah entwickelte Fläche angelegt, mit Sandmagerrasenflächen und Ersatzhabitaten für Mauereidechsen und Wildbienen.

Fleischfressende Schlauchpflanzen: Nektarduft lockt Insekten regelrecht in ihren Schlund.

Kakteenfreunde kommen mit einem großen Aufgebot der Stacheligen auf ihre Kosten.

Ein knuffiges Auto voller Pflanzen und Kräuter.

Ein schwungvoller Liegeplatz.

Witziger Hingucker – perfekt dekorierter Teewagen, bepflanzt mit Marokkominze, Erdbeerminze, Schokominze, Stevia, Duftgeranien, Zitronenverbende, Ringelblume, Kraut der Unsterblichkeit, Zitronenblatt und Zitronengras. Da läuft einem doch das Wasser schon beim Gedanken an einen leckeren Tee im Mund zusammen.

Die Seilbahn kommt in Sicht. Angst vor langen Wartezeiten? Fehlanzeige!
Ruckzuck wird die von der Ferne befürchtete Menschenschlange kleiner – eine Gondel folgt der nächsten. Unsere gemütliche Fahrt gibt reichlich Einblicke in eine entstehende grüne Oase für bessere Luft und Naherholung für Menschen, Tiere und Pflanzen. 

Aussteigen im Luisenpark – ein Park mit völlig anderen Einblicken und für einen wunderbaren ersten Überblick lockt eine kurze oder lange Bootsfahrt. Wir nehmen die lange, das war entspannend und erholsam mit 50 Minuten im sicheren Boot, flankiert von hungrigen Karpfenmäulern. 

Und dann gehts zu Fuß weiter durch den Luisenpark:

Pelikane sind nicht nur auf dem Wasser neugierig, sondern begrüßen fast hautnah Spaziergänger.

Für Gehbehinderte ist das BUGA-Gelände ebenfalls ideal angelegt und strukturiert. Eine Rollstuhlschaukel gibt das Gefühl, ein wenig in die Lüfte zu steigen oder sich an die eigene Kindheit zu erinnern.

Dieser gefiederte Zweibeiner auf dem Beckenrand täuscht die meisten Besucher. Er ist erstarrt und nur an den Augen merkt man: Der ist ja echt. Vor wendigen Minuten hat er noch laut geplanscht und die Aufmerksamkeit aus sich gezogen. 

Und hier im Freigehege stolzieren Nimmersatt, Rosenfußlöffler, Abdimstörche und Rote Sichler.

Wie im Wimmelbuch: An warmen Sommertagen ist der Wasserspielplatz eine Oase für Kinder.

Das Teehaus ist ein Hingucker und steht mitten im Chinesischen Garten, in dem Blumen (auch Kamelien) ein Farbenfeuer abfackeln.  

Lust auf mehr? Dann einfach die Gelegenheit bis zum 8.10.2023 nutzen!