Magazin | MutMacher
Marion Lentz (73)

„Ich kann hier viel spontan machen“

„Vor vier Jahren sind mein Mann und ich aus der Nähe von Bamberg nach Niedereschach ins Betreute Wohnen in die Wohnanlage Eschachpark gezogen. Haus und Garten waren uns zu viel geworden. Vom ersten Tag an war das hier mein Zuhause. Ausschlaggebend war, dass alles vor der ‚Nase‘ liegt – Metzger, Bäcker, Supermarkt, Ärzte, Bank, Apotheke, Fußpflege, Änderungsschneiderei … Ich habe kein Auto, aber kann auf der Gemeinde eine Fahrt mit dem Elektroauto anmelden. Das heißt ‚Spurwechsel‘. Dann werde ich auf Bestellung gefahren. Will ich ins Schwarzwald-Baar-Center, steige ich vor der Haustür ein, werde bis vor die Tür gefahren und sage dem Fahrer, wann ich wieder abgeholt werden möchte. Entspannter geht es nicht. Ich kann alles selbstständig erledigen und spontan was machen. Die schöne Wohnung putze ich allein. Über eine wunderschöne Terrasse kann ich nach draußen. Mein Mann war sehr krank, ich konnte ihn nicht mehr daheim pflegen. Er wohnte nebenan im Pflegeheim. Täglich habe ich ihn besucht und musste dazu nur um den Block laufen. Darüber war ich mehr als froh. Mein Sohn hatte einen Geistesblitz, als er uns hierher geholt hat. Früher haben wir die Kinder oft besucht und kannten den Ort ein bisschen. Christina Dreier ist unsere Betreuerin in der Wohnanlage. Ihr sage ich jeden Tag mit einer Umarmung einen Guten Morgen. Sie ist meine zweite Tochter geworden. In der Anlage ist auch immer was los: Donnerstags ist in der Cafeteria im Pflegeheim gemeinsames Essen, dienstags Gymnastik und Sport, mittwochs ist Kaffeetreff und am Sonntag gehe ich auch in die Cafeteria zum Kaffeetrinken. Dann „mische“ ich ein bisschen die Leute auf. Das nenne ich so, weil ich gern Menschen um mich habe, überall meinen Senf dazugeben muss und gern lache. Ich denke immer: Lieber Gott, lass mich gesund bleiben, dass ich das hier noch lange genießen kann.“